Kurze Rippe

Es gibt ja so Dinge, die verfolgen die ewig, die hast du bei jedem Metzger im Kopf
und du findest einfach keine Lösung. Kennt ihr das? Ein Rezept, eine Idee, egal was,
ihr wollt es umsetzen aber immer etwas fehlt.

Vor einiger Zeit hatte ich euch ja mal erzählt, das wir bei Jacks BBQ in Seattle diese
Hammer-Rippen hatten. Seit dieser Zeit bin ich auf der Suche nach den richtigen
Rippen um das mal nachzugrillen. Was soll ich euch sagen, letztens habe ich mit
meiner Frau einen Ausflug nach Heidelberg gemacht und bin ganz aus Versehen
über Worms gefahren :-). Dinger gibt’s. Also was soll ich sagen, in Worms gibt es
einen Metzger, der macht Samstags „Butchers Day“. Große Stücke aber auch etwas
Rabatt und vor allem sehr gute Qualität, weil gute Tiere und gute Aufzucht. Wenn
ihr also mal in Worms seid, Metzgerei David kann ich empfehlen.

Was gab es jetzt ? Kurze Rippe vom grasgefüttertem Weiderind mit Gemüse

Zutaten:

Rippen:

  • 3,5 kg short ribs vom Weiderind, bitte achtet auf die Qualität
  • Rub nach Wahl, ich habe den Rub vom Pulled Pork genommen, war perfekt.
  • Hickory Holzchips (kleine Stücke)

Soße:

  • 200 g Ketchup
  • 0,75 l Cola (normal, nicht light)
  • 2 EL Zucker
  • 1 TL Paprika Edelsüß
  • 1 TL Cheyenne Pfeffer
  • 1 Stange Zimt (habe welchen aus Indien gehabt, Hammer)
  • 2EL Tomatenmark
  • 3 EL Olivenöl
  • Salz / Pfeffer

Zubereitung:

Das tolle an so einem Essen ist, dass du neben dem schönen Geschmack auch gleich
die Erinnerungen an schöne Momente aus dem Keller der Hirnwindungen ziehen
kannst :-). Werden meine Rippen mit denen aus Seattle mithalten können? Schnell
noch Bernd H. angerufen, denn der war mit bei Jack und dann ging es los.

Rinderrippen, oder auch Short Ribs genannt haben wie die Kollegen aus dem Schwein
eine Silberhaut die vor der Zubereitung entfernt werden muss.

Kaum das ganze Zeug abgefummelt wird das Fleisch mit dem Rub eingerieben. Ich hätte
gerne meinen BBQ Rub benutzt, war aber leider leer. Daher habe ich einfach den Rub
von meinem Pulled Pork genommen und ich kann euch sagen, war eine gute Idee 🙂

Jetzt etwas Frischhaltefolie drauf und ab über Nacht in den Kühlschrank.

Ich hatte den Metzger mal gefragt was er denkt wie lange ich für so ein Stück vom
Rind brauche damit das was wird. 8 Stunden hat er gemeint, also ordentlich Zeit
einplanen, denn meine Mama und die Schwiegermutter sollten zum essen
kommen, und das muss es schon auch lecker werden 🙂

Also, Eggbert mit frischer Holzkohle füllen und dann schön gemüdlich den
Kollegen versuchen auf ca. 120°C einzuregeln. Ist am Anfang immer etwas
schwieriger, aber nach ca. 40 Minuten haben wir beide es geschafft.

 

Und los geht’s, die Deflektorsteine in den Grill, Rost rein, Ikeaschale mit Wasser
drauf und dann die zweite Ebene einsetzen. Deckel zu und die Temperatur wieder
einregeln lassen.

Jetzt noch das eine Thermometer ins Fleisch (achtet drauf keinen Knochen zu
treffen), und das zweite Thermometer in die Kartoffel auf dem Rost. Jetzt hilft
nur eines – Zeit 🙂

Nach ca. 30 Minuten wird es Zeit das in Wasser eingeweichte Holz in den Grill zu
geben. Ich habe Hickory genommen, ist eine Art Walnuss-Holz, passt halt gut
zum Rind. Wie ihr seht, die kleinen Stücke passen einfach besser auf die
Schiene.

TIPP: Füllt vor dem wässern die Schiene mit den Holzchips. Dann die Chips in die Schüssel
geben und wässern. Klar kosten die Chips nicht die Welt, aber ich finde es immer schade
wenn du Holzchips in den Müll werfen musst.

Nach ca. 6 Stunden bei 120°C sieht das Fleisch schon ganz prima aus, aber ist es
nicht viel zu früh? Was macht die Kerntemperatur?

Sieht doch schon gut aus – oder? Doch was habe ich vergessen – die Soße mit der ich das
Fleisch pimpen will – Mist.

Also, schnell den Topf anwerfen und Zwiebeln in etwas Olivenöl andünsten. Wenn die
Zwiebeln eine schöne Farbe haben, dann die zwei Esslöffel Zucker hinzugeben und
aufpassen das es nicht braun, weil dann bitter wird.

Jetzt ca. 0,75l Cola zugeben und die restlichen Zutaten Zimt, Gewürze usw. in den Topf
geben. Wichtig, auch wenn ich es etwas spät angesetzt habe, lasse ich es ca. 1-1,5h
einkochen. Ist die Sache wert, glaubst mir.

Ich habe dann die eingekochte Soße, etwas 1,5h von dem servieren auf das Fleisch
aufgetragen.

So, nach ca. 10 Stunden ist es soweit. Die Rippen haben etwa 100°C Kerntemperatur und
haben es sich echt verdient ein wenig – o.k., mehr als 10 Minuten bekommen die nicht –
ein wenig auszuruhen.

Butterzart, irrer Geruch und es sieht extrem gut aus – jetzt sind die Rippen reif für’s essen 🙂

Irre, ich denke selbst Jack wäre damit zufrieden 🙂

Damit es nicht nur Fleisch gibt (hätte mich auch gereicht), haben wir noch Kartoffeln mit
Gemüse auf dem Backblech gemacht. Tolle Kombi 🙂

Und was haben die Oma’s gesagt ? Die waren super Happy und haben es genossen die
Rippe mit der tollen Soße zu haben.

Lasst es euch schmecken und grillt es nach !

 

Euer Böhlie

 

 

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